Guten Morgen, [ds_firstname],

kannst Du es glauben? Heute gehen wir schon in den Endspurt für die erste Hälfte unserer gemeinsamen Kurs-Zeit!

Ein Grundprinzip der Fitnessindustrie haben wir noch übrig, bevor wir das alles in den nächsten Kapiteln auf Deine persönlichen Unternehmenszahlen übertragen: Gewöhne Dir einen Rhythmus an!

In unserer Arbeitskultur, besonders bei uns Unternehmern und Selbständigen, machen viele von uns viel zu wenig Pausen - wenn überhaupt - und essen erst, wenn sie merken, wie ihnen dank Unterversorgung die Konzentration abhanden kommt. Die Heißhungerattacke ist da. In diesem Zustand sind wir leider meistens nicht mehr in der Lage, vernünftige Essensentscheidungen zu treffen. Wir packen uns alles in die Backentaschen, was sich anbietet - Hauptsache, es verspricht schnelle Sättigung.

Das andere Extrem sind die ewigen Nascher. Keksdose, Bonbonniere, Pralinenschachtel… kein Weg zum Kopierer, ohne schnell etwas kleines in den Mund zu schieben. Und erst die Vorratsschublade… Heißhunger bekommt man dabei zwar nicht, aber als gesunde Ernährung kann man es auch nicht gerade bezeichnen.

Mit Deinem Geld ist es das gleiche: Manche von uns sind "Dauer-Shopper", also ein Buch hier, ein Paar Schuhe, oder eine Krawatte dort und dadurch sind sie chronisch knapp bei Kasse.

Andere dagegen verfallen in knappen Zeiten in Panik und sparen sich geradezu kaputt. Da gibt es wochenlang Kartoffeln mit Quark und sie versagen sich auch den kleinsten Genuss. Wenn dann die Zügel durch einen größeren Geldeingang kurzfristig gelockert werden, gibt es kein Halten mehr und das Geld ist schneller weg, als sie sich umdrehen können.

Beide Wege sind gleichermaßen ungesund für Deine Finanzen. Denn auf diese Weise findest Du nie zu einer Übersicht oder Kontrolle über Dein Geld. Und was noch schlimmer ist: irgendwann sind wir überzeugt, wir "können eben einfach nicht mit Geld umgehen".

Die meisten von uns haben sich außerdem über die Zeit ein sehr reaktives Zahlungsverhalten zugelegt. Das bedeutet, unser Zahlungsverhalten ist abhängig von äußeren Einflüssen. So zahlen manche von uns immer dann, wenn eine Rechnung in der Post ist. Andere zahlen immer dann, wenn ein Geldeingang auf dem Konto erfolgt und wieder andere immer dann, wenn ein Lieferant sie durchs Telefon anbrüllt, weil seine Rechnung seit Wochen überfällig ist.

Egal was Deine bevorzugte Variante ist, der Impuls geht dabei in keinem Fall von Dir aus. Deine Zahlungen erfolgen also fremdbestimmt.

Das ist nicht gut für Dein unternehmerisches Selbstbewusstsein, denn jede Form von Fremdbestimmung nimmt Dir die Gelegenheit, Deine Eigen-"Macht" zu erleben und damit das Gefühl, aktiv und selbstbestimmt Deine unternehmerischen Geschicke zu lenken.

Lassen wir uns über einen langen Zeitraum auf diese Weise fremdbestimmen, geraten wir in eine insgesamt passive Haltung, manchmal fühlen wir uns sogar machtlos oder ausgeliefert. Gerade beim Thema Geld passiert das vielen von uns und das trägt leider nicht zu dem positiven Wohlgefühl bei, das für einen erfolgreichen Umgang mit Geld nützlich, wenn nicht sogar notwendig ist.

Dem begegnen wir am besten mit dem ...

4. Prinzip: Gewöhne Dir einen Rhythmus an

In der Ernährungswissenschaft heißt es, wir sollen fünf mal am Tag kleine Portionen essen. So geraten wir nie in den "Überlebensmodus" und erliegen dann auch nicht der Versuchung, uns zu überessen.

In Geldfragen funktioniert das genauso. Wenn wir unser "System" regelmäßig versorgen, "naschen" wir nicht andauernd von unseren Geldvorräten und hungern uns auch nicht so lange aus, dass wir uns - sobald ein Geldeingang da ist - sofort darüber hermachen und ihn unter die Leute bringen.

Ein fester Rhythmus, mit dem wir unseren Finanzen begegnen, bringt uns gleich mehrere Vorteile:

Ein fester Rhythmus beruhigt unser ZahlungsverhaltenWir kommen aus dem reaktiven Modus heraus und hinein in ein proaktives kontrolliertes Verhalten. So verhindern wir finanzielle Heißhungerattacken, und laufen auch nicht Gefahr, unkontrolliert vor uns hin zu shoppen.
Ein fester Rhythmus lässt Dich Muster erkennenUnsere Gehirne arbeiten mit Mustern. Den ganzen Tag tut Dein Gehirn nichts anderes, als zu versuchen, in dem, was es als Informationen erhält, ein Muster zu erkennen und davon abzuleiten, was die angemessene Reaktion auf diese Information ist. Wenn Du schon einmal am Meeresrand gestanden bist und die hereinkommenden Wellen beobachtet hast, kennst Du das. Eine Welle kommt heran, läuft aus und das Wasser stoppt kurz vor Deinen Füßen. Bei der folgenden Welle stoppt es bereits einen halben Meter vor Dir und bei der nächsten stehst Du bis zu den Knöcheln im Wasser. Innerhalb von Minuten (wenn nicht schneller) hat Dein Gehirn die Muster der Wellen erfasst und Du erkennst bereits beim Heranrollen der Welle, ob Du stehenbleiben kannst, oder lieber einen Schritt zurückweichst.

Bei den Geld-Wellen auf Deinem Konto ist es genauso. Der Ablauf ist immer der Gleiche:Zwischen Deinen festen Rhythmus-Terminen beobachtest Du nur Dein Einnahmen-Konto (auf den anderen Konten passiert sowieso nichts während dieser Phase).

An den Stichtagen verteilst Du den Saldo auf Deinem Einnahmen-Konto nach vorher festgelegten Prozentanteilen auf Deine anderen Profit First Konten (den Gewinn immer als Erstes - Profit First!). Danach ist Dein Einnahmen-Konto bei Null.

Von Deinem Betriebskosten-Konto bezahlst Du dann die im kommenden 15 Tage Zeitraum fälligen Rechnungen.

… und dann wieder von vorn.

Der ideale Rhythmus für Deine Finanzen ist zweimal monatlich, jeweils am 10.und am 25. eines Monats.

Warum genau an diesen Tagen?

Weil wir damit nicht zu reaktiv sind, aber dennoch unsere Geschäftspartner glücklich machen. Die meisten Rechnungen sind am 1. oder am 15. fällig und wenn sie kein bestimmtes Fälligkeitsdatum haben, liegt das Zahlungsziel häufig bei 14 Tagen. So bekommst Du Ruhe in Dein Zahlungsverhalten, ohne dabei eine Frist zu versäumen.

Zwei Wochen sind außerdem ein prima Zeitraum, um die Geld-Wellen auf Deinem Konto zu beobachten und deren Größe und Wirkungen zu erkennen. Du siehst, wie das Geld hinein fließt und lässt an den festgelegten Tagen den Teil, der dafür vorgesehen ist, wieder hinausfließen.

Profit First ermöglicht Dir, offen und zeitnah zu erkennen und zu verstehen, was in Deinem Unternehmen vorgeht und warum. Damit ist es also neben seinen Qualitäten als Cash-Management-System auch noch ein ausgezeichnetes Frühwarnsystem für Dich als Unternehmer - deutlich schneller und zuverlässiger als die Auswertungen aus Deiner Buchführung, die Du erst sehr viel später erhältst und die in den seltensten Fällen den tatsächlichen Geldfluss abbilden, denn dazu sind sie nicht geschaffen.

Du kannst und sollst also fortfahren mit Deiner Gewohnheit, jeden Tag Dein Bankkonto zu besuchen und anzusehen - Du buchst aber nichts zwischen Deinen Stichtagen.

Deine Tages-Aufgaben für heute:

Nimm Dir am besten jetzt gleich Deinen Kalender und trage Dir für das gesamte kommende Jahr folgende feste Termine ein:● An jedem 10. Und 25. des Monats (oder an dem darauffolgenden Werktag) eine halbe Stunde für Deine Verteilungen und die Bezahlung Deiner offenen Rechnungen● An jedem 1. Tag des Quartals (also am 1. Januar, April, Juli und Oktober) oder dem darauffolgenden Werktag zusätzlich eine halbe Stunde für die Anpassungen Deiner Profit First Ziele für das kommende Quartal.
Was Du an diesen Tagen genau tust, folgt in den nächsten Kapiteln. Als nächstes erarbeiten wir erst einmal gemeinsam die Prozentsätze, die für Dein Unternehmen angemessen sind und die, mit denen Du für’s erste starten wirst.

Wir sehen uns morgen, lass es Dir gutgehen,

Liebe GrüßeBenita

PS.: Wenn Du Dir weitere nützliche Informationen wünschst, findest Du hier einige Videos und FAQs für Dich. Keine Sorge, falls nicht alles sofort klar wird, Du wirst diese Dinge nach und nach verstehen, schau also zwischendurch und am Ende des Kurses auch noch einmal auf der Seite vorbei: DIY Bonusmaterial

So viel hast du schon geschafft:

Tag 5: Finde einen Rhythmus und nutze Dein Gehirn als Frühwarnsystem

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